Statt des Chremylos und seines Sklaven fungieren bei uns zwei junge Damen, Jenny und Lucy, als menschliche Hauptprotagonisten. Sie sind mit eher weniger erfolgreichen Männern verheiratet, wenig emanzipiert und daher auf deren Einkommen angewiesen.
Die Welt der Schönen und Reichen bleibt ihnen verschlossen. In ihrer Phantasie erträumen sie sich den Mann, der ihnen alles bieten kann...
Sie sind nicht einmal reich genug, der modernen Sekte der Armutsanbeter der (betrügerischen) Sektenführerin Cleo beizutreten, da sie das nötige "Eintrittsgeld" nicht aufbringen können. Da tritt der Gott des Reichtums, Plutos, persönlich auf, wenig später gefolgt von seiner immerwährenden Begleiterin Penia, der Armut. Auf der Stelle wird Plutos von den geldgierigen Finanzprofis ausgeplündert und bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Penia versucht die Menschen darüber aufzuklären, um wen es sich bei Plutos handelt, die Menschen sind aber nicht imstande, die Zusammenhänge zu begreifen. Nun beginnt erneut die Buhlschaft um Plutos. Lulu, Prototyp des verführerischen Weibes, erweckt in Plutos den Wunsch, wieder sehend zu werden, Jenny und Lucy führen Plutos in den Tempel Cleos und prompt klappt dort die Heilung des Blinden.
In einer triumphalen Prozession wird nun Plutos "heimgeführt". Jenny und Lucy können sich endlich in einem wahren Kaufrausch austoben. Am Abend steigt ein großes Fest, zu dem einige alte und viele neue Freunde erscheinen, bald aber auch die ersten "Verlierer" des allgemeinen Reichtums, die ihrer bisherigen Privilegien verlustig gehen.
Der Euphorie folgt rasch der Katzenjammer. Die allgemeine Verfügbarkeit beginnt den Reichtum rasch zu entwerten und entsetzt stellt man fest, was Plutos und Penia schon immer wussten: Sie beide sind nur die unterschiedlichen Seiten derselben Medaille, Armut und Reichtum bedingen einander. Mit dieser frustrierenden Erkenntnis wollen wir aber das Publikum nicht entlassen. Gibt es nicht eine Vision, bei der arm und reich sich vereinen, ihren Gegensatz auflösen und sich so ins Nichts auflösen?